Transformation (mit)machen! – 3.Mittelstadtkonferenz

von Anastasia Schubina

Wir blicken zurück auf die 3. Mittelstadtkonferenz: Transformation (mit)machen! Die sozial-ökologische Transformation auf kommunaler Ebene gestalten. Am 19. und 20.10.2023 hatten wir Vertreter:innen des Mittestadtnetzwerks, Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen nach Aachen eingeladen das Thema in vier Tracks und verschiedenen Austauschformaten gemeinsam anzupacken.

Nach mehr als drei Jahren der Forschung in, über und mit kleinen Mittelstädten bot die 3. Mittelstadtkonferenz mit einem abwechslungsreichen Programm die Chance das Wissen aus dem Kolleg zu teilen und neue Perspektiven und Akteur:innen kennenzulernen. Das Dachthema der sozial-ökologischen Transformation zog ein breites Publikum an, das sowohl in Präsentationen in den Sessions, als auch in offenen Austauschformaten wertvolle Impulse lieferte. Die Teilnehmer:innen vertraten Kommunalverwaltungen, Forschungsinstitute und Universitäten. In vier Tracks wurden folgende Themen präsentiert und diskutiert: Akteur:innen und Akteurskonstellationen für die Große Transformation, materielle und technische Infrastruktur als Transformationsfelder in den Kommunen und (neue) Methoden des Stadtmachens. Mutige Projekte aus der Praxis und wissenschaftliche Konzepte boten die Möglichkeit Erfolgsfaktoren und Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam aus den gegenseitigen Erfahrungen zu lernen. Nach den intensiven Sessions wurde der Austausch bei einer Tasse Tee in entspannter Atmosphäre in Kleingruppen fortgeführt, bevor es beim gemeinsamen Abendessen von der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen konkrete Einblicke in die Transformationsaufgaben der Aachener Innenstadt gab. Am Folgetag gab es weiteren Input zur Gestaltung der Transformation in Form von Keynotes aus verschiedenen Perspektiven – Prof. Dr. Cordula Kropp von der Universität Stuttgart, Nicole Johann und Manfred Müser als Vertreter:innen der kleinen Mittelstadt Voerde sowie Janice Schmidt von Kulturlichtung e.V. aus Deggendorf (ehemals Mitmach-Box). In einer lebendigen Diskussion mit dem Publikum über Handlungsspielräume, eine eventuell notwendige Radikalität und die wertvolle Perspektive junger Menschen, stellte die Moderatorin der Konferenz Prof. Agnes Förster fest: Transformation gelingt situationsabhängig in großen oder in kleinen Schritten. Entscheidend ist, das Vorgehen immer kritisch zu reflektieren und den Transformationsgeist aufrechtzuerhalten. Der Transformationsgeist beflügelte auch die Kleingruppenarbeit in den Transformationswerkstätten zu Themen wie „Klimaschutz managen“ oder „Wandel der Verwaltungskultur“.  Bei der abschließenden gemeinsamen Reflektion im Plenum fasste schließlich Prof. Christa Reicher die Stimmung der Konferenz treffend zusammen: „Wir. Hier. Jetzt.“

 

Wir danken allen Teilnehmer:innen der Konferenz sowie allen, die unsere Forschung in den letzten Jahren bereichert und uns gezeigt haben, welche Kraft im gemeinsamen Handeln steckt! Wir freuen uns auf weiteren Austausch und Zusammenarbeit!

Informeller Austausch bei der Konferenz, ©Benedikt Nestmeier
Spannende Vorträge aus verschiedenen Disziplinen der Forschung und Praxis. Auch von den Doktorierenden des Kollegs, hier Florian Markscheffel. ©Benedikt Nestmeier
Angeregte Gespräche bei den Tea Talks, ©Benedikt Nestmeier
Keynotespeaker:innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutieren über gemeinsame Anknüpfungspunkte für die Transformation
Lebhafte Diskussion im Plenum
Vorstellung der Ideen und Fragen aus den Transformationswerkstätten

Rund um die Konferenz gab es einige Gelegenheiten zum informellen Austausch. Wir freuen uns über viele neue Kontakte sowie Vernetzungen zwischen den Teilnehmer:innen!

Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen (vierte von links) lieferte einen Gedankenanstoß: Wie wäre es die Stadt aus Perspektive von Kindern zu denken und zu planen? ©Benedikt Nestmeier
Gemeinsamer Spaziergang zum Abendessen, ©Benedikt Nestmeier
Lockerer Austausch bei Linsenscurry und einem Getränk, ©Benedikt Nestmeier

Den Auftakt der Konferenz für Frühanreisende bildete eine Exkursion nach Ostbelgien. Im ostbelgischen Parlament haben wir viel über die Spezfika der deutschsprachigen Gemeinschaft mit ca. 70.000 Einwohner:innen erfahren. Ein besonderes Potenzial für Transformation in der Region liegt darin, dass das Raumordnungsrecht bei der Gemeinschaft selbst liegt und viele Entscheidungen auf der lokalen Ebene getroffen werden können. Nach bereichernden Vorträgen von Myriam Pelzer und Dr. Lucyna Zalas haben wir geführt von Architektin Alissia Keutgen Transformationsprojekte der Stadt Eupen besichtigt.

Spaziergang durch Eupen
Besuch des ostbelgischen Parlaments
Transformationsprojekt: Alter Schlachthof in Eupen bietet Platz für Kultur, Integrationsgärten und ein Jugendzentrum
Architektin Alissia Keutgen zeigt ein neu enstehendes Quartier mit Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit

Die 3. Mittelstadtkonferenz bildet auch den Abschluss des Graduiertenkollegs Mittelstadt als Mitmachstadt. Wir blicken zurück auf 3,5 wunderbare Jahre voller Austausch, neuer Ideen, Kontakte und Freundschaften, Experimente und neuem Wissen über kleine Mittelstädte, ihre Akteur:innen und Wege zur Transformation. Bei der Konferenz haben wir unseren Gäst:innen einen kleinen Einblick in diese Erfahrung und die entstandenen Produkte ermöglicht. In einem Galery-Walk konnte man außerdem Mittelstadtportraits aus einigen Städten des Mittelstadtnetzwerks, erkunden.

Das Graduiertenkolleg bei der Konferenz, ©Benedikt Nestmeier
Eine kleine Aufmerksamkeit zum Dank für die Professor:innen und den Koordinator des Kollegs
Besucherin der Ausstellung der letzten 3,5 Jahre, ©Benedikt Nestmeier
Manifest und Mittelstadtportraits präsentieren sich vor Aachens schönster Aussicht, ©Benedikt Nestmeier